Frischer Bärlauch – kleines grünes Glück und eines der ersten leicht zu sammelnden Wildkräuter des Jahres. Dieses Jahr war er besonders früh dran. Bei uns in den Innauen wächst er auch schon reichlich – generell liebt er Auenwälder, besonders häufig findet Ihr ihn im Buchenlaub des Vorjahres.
Allium ursinum macht bärenstark … oder hilft zumindest dabei, es zu werden. Was ist drin? Je 100 g Frischpflanze etwa 150 mg Vitamin C, 340 mg Kalium, dazu Allin, Allicin, Flavonoide – und sehr viel Chlorophyll. Bärlauch wirkt u.a. antibakteriell, antimikrobiell, zellstärkend, blutdrucksenkend, blutreinigend (Detox!) und entzündungshemmend. Außerdem kann der Genuss den Stoffwechsel anregen, die Zellen schützen, Durchblutung und Entgiftung fördern. Der reine Frühjahrsputz für den Körper! Dass Bärlauch den Blutdruck senkt, merkt Ihr gelegentlich an der Müdigkeit nach einer Bärlauch-Mahlzeit. Doch mal ganz losgelöst von Detox, Superfood und Co: Bärlauch schmeckt wunderbar. Vorausgesetzt, Ihr mögt Knoblauch…
Bei uns gab es heute die ersten Blättchen des Jahres gleich von der Hand in den Mund. Und den Rest fein gehackt mit Olivenöl im Kartoffelstampf.
Woran erkennt Ihr Bärlauch sicher?
Wildkräuter sicher bestimmen – das ist auch beim Bärlauch sehr wichtig. Natürlich erkennt man ihn am typischen Knoblauchgeruch – aber nur beim ersten Blatt. Denn ab dann habt Ihr dank der ätherischen Öle den Duft an den Händen. Doch es gibt auch andere signifikante Merkmale für das beliebte Wildgemüse. Auf dem Bild seht Ihr es: Die Oberseite des lanzettlichen Blattes ist sattgrün und seidig glänzend. Die Blattnerven scheinen durch, längs gerichtet, parallel nebeneinander. Die Unterseite ist weißlich und matt, hier erkennt man die starke Mittelrippe gut. Bärlauch kommt in Einzelblättern aus dem Boden – zunächst von beiden Seiten eingerollt, wie eine Doppelschnecke, was Ihr auf dem Foto auch erkennt. Später im Jahr kommen dann die hübschen, sechszähligen, sternförmigen weißen Blüten zu Vorschein. Spätestens dann ist der Unterschied zu Herbstzeitlosen, Maiglöckchen und Aronstab offensichtlich. Aber die besonders feine Zeit des Bärlauch ist jetzt… Also schaut beim Pflücken genau hin und Blatt für Blatt genau an. Nehmt Einzelblätter, nie den Busch auf einmal. Und bitte, lasst die Zwiebeln im Boden.
Genussideen mit Bärlauch
Bärlauch passt gewaschen und fein geschnittenen in viele Gerichte, die etwas intensiver schmecken dürfen.
Mischt ihn in Kartoffel-Rösti oder Risotto, genießt ihn als Pesto oder einfach mit Öl gemixt zu Pasta oder Polenta. Und auch als feine Suppe oder Füllung für ein (vegetarisches) Schnitzel liebe ich ihn sehr.
Lasst es Euch schmecken!