Alle Jahre wieder muss es einfach sein. Alle Jahre wieder beginne ich, mit Fichte und Tanne zu experimentieren, sie zu verarbeiten, zu kochen und zu genießen. In diesem Jahr habe ich ein starkes Tannen-Faible entwickelt. Das liegt vor allem daran, dass ich auf der Alm ein paar Weißtannen entdeckt habe, deren Nadeln ein ganz wunderbares Aroma hergeben. Mandarinig, waldig und herrlich entspannend. Schon während ich die Tannennadeln klein schneide merke ich, wie der Duft mir in die Nase steigt und wie gut mir das tut. Klar, das ist alles ein bisschen aufwändig. Aber schon wenige Esslöffel des (zunächst einfach sehr fein gehacktem und dann grob gemahlenen) Tannenmehl ergeben eine herrlich aromatische Würze. Nebenbei war es auch aus irgendeinem Grund leichter, die Tannennadeln zu verarbeiten, die Fichte erwies sich als echt störrisch … weshalb ihr die Zweige auf allen Fotos als Deko seht.
Zwei meiner neuen Lieblingsrezepte verrate ich Euch hier und heute. Es sind zum einen eine Art Scones mit Nüssen und Tannenaroma, die frisch und warm am allerbesten schmecken. Zum anderen könnt Ihr mit dem Tannennadelgewürz herrlich knusprige Käsestangen aromatisieren.
Tannen-Käse-Knuspersticks
Zutaten für 16 Stück
Teig:
- 130 g Dinkelvollkornmehl
- 40 g Butter
- 40 g Magerquark
- 70 g fein geriebener Bergkäse
- 1 ½ geh. TL Tannennadel-Mehl (siehe Tipp)
- 1 gute Prise Salz
Käsekruste:
- 50 g fein geriebener Bergkäse
- 1 geh. TL Tannennadel-Mehl (siehe Tipp)
Zubereitung:
Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze (180 Grad Umluft) vorheizen.
Alle Zutaten zu einem nicht zu klebrigen Teig vermischen. Teig eine Stunde kühlstellen, dann in 16 Portionen teilen, fingerdicke Stangen rollen.
Für die Knusperkruste geriebenen Käse und Tanne in einem flachen Teller gut vermischen. Die Teigstangen darin wenden, dabei leicht andrücken.
Stangen auf einem Backblech verteilen und ca. 10 Minuten knusprig backen. Sie schmecken pur als Knabberei aber auch mit einem Dipp oder zu Antipasti sehr fein.
Nussige Tannenbäumchen
Zutaten für 16 Stück
- 150 g Magerquark
- 6 EL mildes Öl (evtl. Nussöl)
- 6 EL Milch
- 250 g Dinkelvollkornmehl
- je eine Prise Zucker und Salz
- 2 geh. TL Backpulver (nicht ganz 1 Päckchen)
- 2 geh. EL Tannennadel-Mehl (siehe Tipp)
- 1 gr. Hand voll grob gehackter Haselnüsse
Zubereitung:
Ofen auf 190 Grad vorheizen (170 Grad Umluft).
Quark, Öl und Milch verrühren. Klein gehackte oder gemahlene Tannennadeln zugeben, eventuell mit dem Pürierstab noch feiner mixen. Mehl, Zucker, Salz, Backpulver, Nüsse in einer Schüssel mischen. Quark-Mischung zugeben, zu geschmeidigem Teig verkneten.
Teig in 16 Portionen teilen. Eiförmige Minifladen formen, unten für den Stamm und zweimal an den Seiten leicht einschneiden und so Tannenbäumchen formen.
Im vorgeheizten Ofen ca. 15 Minuten goldbraun backen.
Am besten ganz frisch und noch warm mit Butter oder Sauerrahm servieren.
Tipp: Die Tannenadeln am besten langsam auf der Heizung oder in der Restwärme des Ofens trocknen und in einer Gewürz- oder Kaffeemühle zu grobem ‚Mehl‘ gemahlen. Bitte achtet darauf, nur Nadeln von Bio-Bäumen oder ungespritzten Bäumen aus bekanntem Umfeld zu verwenden. Mit Fichtennadeln und etwas Natron wird der Teig rot – das sieht toll aus, gibt aber einen etwas anderen Geschmack.
Zu Inhaltsstoffen, Heilkunde könnt Ihr hier weiterlesen. Und einige weitere Rezepte findet Ihr unter diesem Link.
Viel Freude beim Ausprobieren und lasst es Euch schmecken.